Gesund braun werden

Gesund braun werden – Tipps für den Urlaub

SOMMER, SONNE, SONNENBRAND

Gesund braun werden ist im Prinzip ein Widerspruch in sich. Die Bräune stellt eher ein Indiz dafür dar, dass die Haut zu viel UV-Strahlung abbekommen hat. Mit diesen Tipps reduzierst du zumindest das Risiko von Sonnenbrand und Hautkrebs beim Sonnenbaden.


Wer einen Strandurlaub plant, der beabsichtigt häufig auch, mit einer gut gebräunten Haut aus dem Urlaub zurückzukehren.

Sonnenbaden ist aber nicht ungefährlich! Besonders dann, wenn der erste Urlaubstag mit einem verbrannten Gesicht oder krebsroten Rücken endet. Dennoch musst du nicht gänzlich darauf verzichten. Du musst nur wissen, wie du dich richtig schützt.

Wenn du die Vorzüge der Sonne ohne gesundheitliche Beschwerden genießen möchtest, dann solltest du vorbeugende Schutzmaßnahmen ergreifen. Denn die Sonnenstrahlung enthält u. a. UV-Strahlung, die ungeschützte Haut und Augen bei übermäßigem Kontakt schädigt.

Je nach Hauttyp und UV-Belastung am Aufenthaltsort können Hautkrankheiten und Augenschäden die Folge sein. Sonnenbrand, Verbrennungen oder Schneeblindheit verursachen bis zur Heilung nicht nur unangenehme Schmerzen, sondern rauben zugleich kostbare Urlaubszeit.

Das Schlimme ist: Jeder einzelne Sonnenbrand erhöht das Hautkrebsrisiko – unabhängig davon, ob sich die roten Körperstellen nach ein paar Tagen in Bräune verwandeln.

Einige Hautschäden wie Altersflecken und Falten werden erst Jahre später sichtbar. Daher solltest du die Sonnenstrahlen nur in Maßen an deine Haut heranlassen. Gut dosiert sind sie unproblematisch, sogar notwendig, um die Bildung von Vitamin D anzuregen, das mitunter für den Knochenstoffwechsel und das Immunsystem wichtig ist.

Übrigens: In diesem Artikel erkläre ich nicht, wie du möglichst schnell, sondern möglichst gesund braun werden kannst. Hierbei geht es insbesondere darum, die Entstehung von Sonnenbrand zu vermeiden und das Risiko lichtbedingter Spätfolgen weitgehend zu minimieren.

VOR DEM SONNENBAD

Vor dem Sonnenbad

Bevor ich mich im Urlaub zum ersten Mal sonne, mache ich ein Gesichts- und Körperpeeling. Hierdurch entferne ich die überschüssigen Hautschuppen, damit die Bräune relativ gleichmäßig wird.

Das Wichtigste ist ein ausreichender Sonnenschutz in Form von Sonnencreme, -lotion oder -öl, um freie Körperstellen vor der UV-Strahlung zu schützen. Diesen musst du rechtzeitig vor dem Sonnenbad auftragen.

WANN CREME ICH MICH EIN?

Als groben Richtwert kannst du ca. 20 bis 30 Minuten vor dem Sonnenbad nehmen. Einige UV-Filtersubstanzen wirken sofort nach dem Auftrag, andere erst mit zeitlicher Verzögerung. Schaue vorsichtshalber auf der Verpackung nach, wann die Schutzwirkung einsetzt.

Du bist ein dunkler Hauttyp und kriegst eher selten einen Sonnenbrand? Trotzdem, Sonnencreme gilt für jedermann als unverzichtbares Schutzmittel gegen UV-Strahlung. Ohne Schutz steigt das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken.

Hinweis: Beim erstmaligen Eincremen in der Sonne ist zu beachten, dass ungeschützte Hautpartien eine erhebliche Strahlendosis erhalten können, sodass an diesen Stellen die Schutzzeit wesentlich früher ablaufen kann.

WIE VIEL CREME TRAGE ICH AUF?

Spare nie an der Menge! Wenn du z. B. eine Sonnencreme zu dünn aufträgst, hast du eine geringere Schutzwirkung als den auf der Verpackung aufgedruckten Lichtschutzfaktor. Zudem ist ein zu starkes Einmassieren nicht ratsam, da auch dies den Schutz beeinträchtigen kann.

Trage eine großzügige Schicht auf alle freien Körperstellen gleichmäßig auf und lass sie dann einziehen. Das Bundesamt für Strahlenschutz empfiehlt Erwachsenen, bei jedem Eincremen ca. 30 bis 40 ml zu verwenden, also ein Fünftel einer herkömmlichen 200 ml-Flasche.

Auch wenn es nicht so einfach ist, darfst du nicht deinen Rücken vergessen. Es lässt sich bestimmt eine hilfsbereite Person finden, die dir dabei unter die Arme greift. Nase, Wangen, Schultern und Fußrücken musst du besonders gut eincremen, weil die UV-Strahlung nahezu senkrecht hierauf auftrifft. Ich nutze für diese Bereiche eine Sonnencreme mit extra hohem Lichtschutzfaktor.

Empfehlung: Da Salzwasser, Chlor und Hitze dem Haar Feuchtigkeit entziehen, sprühe ich vor dem Sonnen ein UV-Schutz-Spray auf.

WAS SAGT DER LICHTSCHUTZFAKTOR AUS?

Der Lichtschutzfaktor (LSF) ist ein wichtiges Indiz für die Schutzdauer von Sonnenschutzmitteln. Hiermit kannst du annäherungsweise berechnen, wievielmal länger du dich der UV-Strahlung mit geschützter Haut im Vergleich zu ungeschützter Haut aussetzen kannst, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen.

Hinweis: Die Eigenschutzzeit ungeschützter Haut variiert je nach Hauttyp. Personen mit Hauttyp 3 (dunkelblonde Haare und blaue, braune oder graue Augen) können sich ungebräunt z. B. 20 bis 30 Minuten in der Sonne aufhalten, bevor sie einen Sonnenbrand bekommen.

Hauttypenübersicht und Eigenschutzzeit

Eine kurze Aufenthaltsdauer in der Sonne, z. B. ein 10-minütiger Fußmarsch vom Hotelzimmer zum Strand, ruft höchstwahrscheinlich keine Hautrötungen hervor. Trotzdem ist zu beachten, dass mit zunehmender UV-Belastung die Eigenschutzzeit der Haut sinkt.

Die Intensität der Strahlung verstärkt sich z. B. durch Reflektion im Sand oder Wasser sowie mit steigender Höhenlage.

Beispiel: Wenn du nun davon ausgehst, dass deine Eigenschutzzeit 20 Minuten beträgt und du Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 30 benutzt, dann ist deine Haut theoretisch 20 Minuten mal 30, also 600 Minuten bzw. 10 Stunden vor der Sonne geschützt.

Wie hoch der Sonnenschutzfaktor deiner Creme sein muss, hängt also u. a. davon ab, wie lange du dich in der Sonne aufhalten möchtest.

Faustformel: [Eigenschutzzeit der Haut] x [Lichtschutzfaktor des Sonnenschutzmittels] = Zeit, in der du dich maximal in der Sonne aufhalten kannst, bevor du einen Sonnenbrand bekommst.

WÄHREND DES SONNENBADS

Während des Sonnenbads

Anfangs solltest du nur kurze Aufenthalte in der prallen Sonne einplanen und Sonnenschutzmittel mit hohem LSF (30 bis 50) verwenden. Im Laufe deiner Reise kannst du dann auf niedrigere LSF umsteigen.

Bestenfalls bräunst du dich während der ersten Sonnentage nur im Schatten. Schließlich lässt sich die Bräune nicht erzwingen! Ich spreche mit meiner blassen Haut aus eigener Erfahrung. Wie schnell jemand braun oder rot wird, hängt vom individuellen Hauttyp ab, der genetisch bedingt ist.

Versuche, die direkte Sonneneinstrahlung auf 2 Stunden täglich zu beschränken. In der Mittagszeit musst du besonders aufpassen und die Sonne nach Möglichkeit meiden. Je höher die Sonne nämlich steht, desto größer ist die Sonnenbrandgefahr.

Mache in der Mittagszeit beispielsweise eine kurze Siesta im Schatten und plane Aktivitäten für den Vor- oder Nachmittag ein. Im Schatten kommt immerhin noch die Hälfte der UV-Strahlung an. Hier wird deine Haut zwar etwas langsamer, aber dafür schonender gebräunt.

Einige „Sonnenanbeter“ versuchen, das Maximum an Bräune herauszuholen, das in ihrer begrenzten Urlaubszeit möglich ist. Sie brutzeln sogar während der Mittagshitze in der prallen Sonne. Da kann man wirklich nur den Kopf schütteln. Wer seinen Körper unbedacht der Sonne aussetzt, riskiert tiefe Falten und erhöht das Hautkrebsrisiko.

Falls du dich oft im Wasser aufhältst, ist eine wasserfeste Sonnencreme sinnvoll. Ein nicht wasserfestes Mittel muss nach jedem Schwimmgang sofort neu aufgetragen werden.

Unsere Haut besitzt zwar einen Eigenschutz gegen die UV-Strahlung, der aber an Wirkung verliert, wenn die Haut im Wasser aufquillt. Du solltest dich nach dem Schwimmen vorsichtig trockentupfen und nicht trockenreiben.

WANN CREME ICH NACH?

Trage in regelmäßigen Abständen (mindestens alle 2 Stunden) neues Sonnenschutzmittel auf, um den Schutz zu erhalten. Vergiss nicht, dich auch nach dem Baden und Abtrocknen einzucremen.

Achtung: Das Nachcremen verlängert nicht die Schutzzeit! Auch bei neu aufgetragener Creme toleriert unsere Haut nur eine begrenzte Strahlendosis, die vom Hauttyp, Sonnenschutzmittel und von der UV-Belastung am Aufenthaltsort abhängt. Diese Zeit kann pro Tag nur einmal ausgenutzt werden, da sonst die Reparaturmechanismen der Haut überfordert werden, warnt das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL).

Wenn du morgens Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 20 verwendest und dich nachmittags noch einmal mit demselben Produkt eincremst, dann erhöhst du die Schutzzeit damit also nicht um den Faktor 40.

GESUND BRAUN WERDEN | TIPPS ZUM UV-SCHUTZ

Auch dein Verhalten trägt dazu bei, den Risiken gefährlicher UV-Strahlung vorzubeugen. Hilfreich sind die folgenden Verhaltenstipps:

  1. Augen: Die Sonne kann nicht nur deiner Haut, sondern auch deinen Augen schaden. Trage daher eine Sonnenbrille, die tatsächlich vor dem Eindringen von UV-Strahlung schützt. Achte bei neuen Sonnenbrillen darauf, dass der Hersteller den UV-Schutz auszeichnet, z. B. UV-Schutz 400 oder 100 % UV-Schutz.
  2. Hautrötungen: Keine Creme, keine Lotion und kein Öl kann die UV-Belastung vollständig ausbremsen. Gehe spätestens dann aus der Sonne, sobald du Hautrötungen am Körper feststellst.
  3. Haltbarkeit: Bei Sonnenschutzmitteln früherer Reisen, die du vielleicht noch zu Hause hast, solltest du das Haltbarkeitsdatum überprüfen, da z. B. durch Feuchtigkeit, Luft oder Wärme zersetzte Fette nicht nur unangenehme Gerüche verursachen, sondern auch den Lichtschutz z. T. aufheben. Kaufe im Zweifelsfall neue Sonnencreme in Deutschland ein. In touristischen Gebieten sind die Preise importierter Produkte meist höher.
  4. Kinder: Eine gut gebräunte Haut ist Kindern im Gegensatz zu Erwachsenen sicherlich nicht allzu wichtig. Falls du Kinder hast, achte darauf, dass sie immer mit eher hohen Lichtschutzfaktoren am ganzen Körper eingecremt sowie Oberkörper und Kopf bei langen Aufenthalten im Freien zusätzlich bedeckt sind.

NACH DEM SONNENBAD

Nach dem Sonnenbad

Durch Salzwasser und Chlor können Haut und Haare ziemlich trocken werden. Nachdem du im Meer oder Pool warst, spüle dich mit klarem Wasser ab. Ich benutze zudem eine Spülung für meine Haare, weil sie aufgrund der Länge sonst häufig nicht zu bändigen sind.

Nach dem Duschen tupfst du deine Haut nur trocken, ohne sie dabei zu reiben. Feuchte Haut kann Pflegeprodukte wie After-Sun-Lotion besser aufnehmen. Wenn du dir einen Sonnenbrand zugezogen hast, solltest du die Sonne so lange meiden, bis die Hautrötung oder Bläschenbildung vollständig verschwunden ist.

HIERVON RATE ICH AB

Im Solarium vorbräunen, damit du vom Sonnenbrand verschont bleibst

Diese Aussage habe ich schon häufiger gehört – früher allerdings öfter als heute. Den Gang zum Sonnenstudio kannst du dir sparen, da dich die Bräune aus den Röhren nicht vor einem möglichen Sonnenbrand im Urlaub bewahrt.

Dort wird keine schützende Hornhautschicht gebildet, sondern nur die Produktion des Farbstoffes Melanin mittels UV-Licht angeregt. Wenn du gesund braun werden möchtest, ohne das Hautkrebsrisiko zu erhöhen, empfehle ich dir einen Selbstbräuner oder den Gang unter eine Bräunungsdusche. Beide Alternativen schützen im Urlaub allerdings nicht vor Sonnenbrand und anderen Hautschäden.

Auf Sonnencreme verzichten, damit du schneller braun wirst

Darauf solltest du auf keinen Fall verzichten! Schließlich schützt und pflegt die Sonnencreme deine Haut. Auch wenn es hierdurch etwas länger dauert, bis du braun wirst, riskierst du keinen Sonnenbrand, bei dem sich womöglich die Haut schält und der sich hinterher nicht in Bräune verwandelt.


Nun kennst du meine Tipps, um gesund braun werden zu können. Hast du vielleicht noch weitere nützliche Tricks auf Lager? Ab in die Kommentare damit!

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